Das Wort Eutonie setzt sich zusammen aus den griechischen Worten eu - gut, wohl, angemessen und tonos - Spannung, Stimmung. Die Veränderung und Regulierung des Tonus im Organismus ist die Basis und das Ziel der Eutonie.
Fragen zu diesem Bild: wie kann sich der Tonus der Finger auf die Unterstützung dieser Hand durch den Ball einstellen? Wo kann sich Spannung in den einzelnen Fingern lösen?
Tonus bezeichnet den Spannungsgrad der Muskulatur, der Faszien und des Bindegewebes, der Haut, der Gefäße und Organe. Er wird sowohl von der Motorik als auch von der Psyche her beeinflusst. Bei gesunden Menschen reguliert sich der Tonus unwillkürlich und passt sich jeder augenblicklichen Anforderung an:
Er erhöht sich bei Bewegung und senkt sich im Schlaf. Freude, Angst und Erregungen aller Art erhöhen den Tonus, während Müdigkeit, Trauer und Erschöpfung den Tonus senken.
Jede und jeder von uns kennt dies aus eigener Erfahrung: der Tonus und dazu die Kraft der Muskulatur stellen sich auf das Tragen einer schweren Last oder auf das Heben eines leichten Gegenstandes ein. Oder wir empfinden eine zugeschnürte Kehle, einen engen Brustkorb und zitternde Knie, wenn wir aufgeregt sind, Es gibt aber auch eine Tonuslage der Leichtigkeit, mit der wir mehrere Stufen gleichzeitig überspringen, wenn uns eine gute Nachricht erreicht. Auch bei anderen Menschen können wir Tonusunterschiede wahrnehmen: Ein schlafendes Kind hebt sich schwerer auf, als ein waches, das sich einem freudig entgegenstreckt.
Das Wort „Tonus“ bedeutet also gleichermaßen Spannung und Stimmung und umschreibt damit das untrennbare Zusammenspiel von körperlichem und seelischem Empfinden. Seine Flexibilität zeigt die Fähigkeit, jederzeit seinen eigenen Spannungszustand angemessen auf die augenblickliche Lebenssituation einzustellen.. Eu-Tonus ist der stimmige, situationsgemäße Tonus.
Bei vielen Menschen ist die Tonusflexibilität durch chronische Verspannungen und Fehlhaltungen eingeschränkt. Ganze Muskelgruppen sind dauerhaft fixiert und stören vitale Funktionen wie z. B. die Atmung und Organtätigkeit im Verdauungssystem, wenn der Brustkorb eingesunken ist.
Durch unzählige Erlebnisse in der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen bilden sich ganz individuell eigene Körperstrukturen und Prägungen heraus, die chronische Tonsufixierungen in den Muskelketten und Faszien nach sich ziehen.
Auch in dieser Tonfigur kann man beispielsweise den ausgeglichen Tonus des rechten Armes erkennen - er ruht frei mit ca 90 Grad Abspreizung und 90 Grad Außenrotation in der Schulter auf der Unterlage. Das Formen mit Ton im Eutonieunterricht ist der sogenannte Körperbildtest nach Gerda Alexander - er zeigt eine Momentaufnahme der Körperwahrnehmung in diesem Augenblick des Formens.
Ziel der Eutonie ist es:
Tonusfixierungen zu lösen und einen Spannungsausgleich im gesamten Organismus hebeizuführen, so das sich die urpsüngliche Leichtigkeit, die freie Atmung, die Lebendigkeit und Sensibilität, sowie die Beweglichkeit und das Gleiten der Faszien wieder einstellen kann. Dies gelingt durch die achtsame Körperwahrnehmung und die Übungsweise mit den Eutonie-Prinzipien.
Die Eutonie Gerda Alexander® ist eine bewährte Methode der Körperwahrnehmung, der Tonusregulierung, der Gesundheitsförderung und eine Regeneration für Körper, Geist und Seele. Sie verbessert die individuelle Gesundheitskompetenz und fördert die Fähigkeit zur sozialen Beziehung.